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Dienstag, 30. April 2013

Schreckgeweitete Augen



"So kann die Mehrheit einer Bevölkerung extrem selbstentfremdet und hochpathologisch leben, ohne dass das wahrgenommen wird, weil eben 'alle' so sind. Der eine hingegen, der authentisch lebt, sich selbst gut verwirklicht und Begrenzungen akzeptiert, die Realität erkennt und der Wahrheit nahe ist, wird abgelehnt, verfolgt und womöglich aus der Gemeinschaft entfernt."
Hans-Joachim Maaz, Die narzisstische Gesellschaft, S. 47/48



Es hat sich in den reichen Industriegesellschaften eine unheilige Arbeitsteilung etabliert: Die Macher beherrschen die Szene. Die Lauten, die "Ich bin ok! Ich bin toll!"-Typen, die Unreflektierten, also ausgerechnet diejenigen, die aufgrund ihrer Unreflektiertheit eigentlich inhaltlich nicht viel zu sagen haben, während den Stillen, Nachdenklichen die Rolle des dankbaren Publikums zugewiesen wird, das ihren Sprechblasen Beifall zollen soll. Auf kurzfristige Ergebnisse ausgelegtes, extravertiertes Risiko- und erfolgsorientiertes Verhalten dominieren, Immanenz, Hedonismus, Selbstverwirklichung, hemmungsloser Egoismus und Narzissmus.

Das Gleichgewicht der verschiedenen Persönlichkeitstypen in den westlichen Industrieländern ist schon vor Jahrzehnten gekippt. Den grundlegenden Wertewandel hat Susan Cain in ihrem Buch "Still" aufgezeigt. Was noch im 19. Jahrhundert hoch geschätzt wurde - der an Lebenskrisen und Erfahrungen geschärfte und gereifte, ernsthafte Charakter, seine Rücksichtnahme, Verlässlichkeit, Umsicht, Reflexionsfähigkeit, Bescheidenheit und Weisheit - wird heute massiv abgewertet. Die Mächtigen und die Ignoranten hassen die Überbringer der schlechten Botschaft, die Spaßbremsen, die ihnen den Tag versauen. Deshalb müssen sie sie rigoros abwerten, gering schätzen, ihnen ihre Lebensgrundlage entziehen, klein und lächerlich machen. Sie können nicht anders. Ihr stammhirnorientiertes Denken und Handeln schreibt es ihnen vor. Deshalb steht die ganze Spezies jetzt vor ihrer Auslöschung.

Erfolg definiert sich heute durch die Vorteile für den je Einzelnen: Mehr Nutztiere als der Nachbarstamm, der Konkurrent, mehr Frauen, mehr Kinder, mehr Land, mehr Raketen, mehr Geld. Das Ganze hat inzwischen den Anschein einer kollektiven Paranoia, einer Krankheit, wenn man sich das Ausmaß der Realitätsverleugnung vor Augen führt, wenn etwa der Gewinn einer Privatbank den Untergang ganzer Völker, den Staatsbankrott rechtfertigt. Gier macht süchtig. Das lässt sich auf neurologischer Ebene nachweisen. Macht korrumpiert über kurz oder lang jeden. Die Weltgeschichte fängt für diesen Persönlichkeitstypus bei der je eigenen Geburt an und endet mit dem - vor allem von den Superreichen - extrem gefürchteten, verleugneten und verdrängten, als Affront empfundenen je eigenen Tod (Christian Rickens: "Ganz oben", Kiepenheuer & Witsch, Köln, 2011). Eine größere Hybris lässt sich nicht denken. Hier offenbart sich die vollkommen egozentrische Einstellung von Menschen, die sich persönlich beleidigt fühlen durch den schonungslosen, biologischen Sachverhalt, dass auch sie sterbliche Wesen sind, dass ihr eigenes paradiesisches Leben inmitten ihres materiellen Reichtums endlich ist. 

Im Schatten dieser lauten, grellen Dauerparty, in der die Schönen, die Reichen, die Masters of the Universe und sonstigen Dauer-Selbstdarsteller von einem Event, von einem geschäftlichen Meeting zum nächsten springen, vollgekokst oder sonst wie bedröhnt, findet ein fast lautloser Vernichtungsfeldzug der besonderen Art statt. Was wir heute erleben, das gesteigerte Interesse, der Medienhype angesichts von Persönlichkeitsmerkmalen der Introversion und Hochsensibilität, die so alt sind wie die Menschheit, mit dem Tenor: Oh, so etwas gibt es ja auch noch, wie interessant, dazu das marktlogisch parasitäre Angebot an Büchern zu HSP, zu Introversion, die aus dem Boden sprießenden Coaches, die wieder eine neue Zielgruppe glauben entdeckt zu haben, die Therapeuten, die solche Menschen einfach als nicht normal, als anpassungsgestört pathologisieren (was nicht passt, wird passend gemacht) - all dies ist nur das letzte Aufblitzen vor dem endgültigen Verschwinden, bevor die Welle über uns hinwegrollt.

Es ist also an der Zeit, einen genaueren, letzten Blick auf diese besonderen Varianten der menschlichen Spezies zu werfen.

Theoretiker und Praktiker


Extraversion und Introversion gehören zu den unveränderlichen Persönlichkeitsmerkmalen. In seltenen Fällen kann eine Introversion etwa durch biografische oder äußere Einflüsse auch erworben werden. In bestimmten Grenzen können sich Introvertierte ein extravertiertes Verhalten antrainieren, in bestimmten Situationen imitieren. Umgekehrt gilt dies nicht., Extravertierte sind nicht in der Lage, Introvertiertheit zu imitieren. Soviel zum Thema Anpassungsfähigkeit. Es geht hier allerdings nicht um ein primitives Entweder-Oder, nicht um das Ausspielen eines Persönlichkeitstypus gegen den anderen. Zumal es in der Praxis kaum den 100% Extravertierten oder Introvertierten gibt, sondern Mischtypen, die sich irgendwo zwischen den beiden Extrempolen verorten lassen (ich selber liege bei ca. 40% Extraversion, 60% Introversion, falls es jemanden interessiert). Stecken Sie 10 Intros in einen Raum mit einer klar definierten Aufgabe, einen Projektplan zu erstellen, und einer Deadline für dieses Projekt. Wenn Sie nach Ablauf der Deadline nachsehen, werden diese Menschen wahrscheinlich immer noch über den ersten Entwurf diskutieren, oder können sich nicht zwischen mehreren Fassungen entscheiden. Aber machen Sie dasselbe mit Extravertierten. Dann können Sie sicher sein, dass es nicht nur einen, sondern mehrere Projektentwürfe gibt, von denen aber wahrscheinlich kein einziger in der Praxis funktionieren wird. Die richtige Mischung macht's. Dieser Arbeitsteilung zwischen Theoretikern und Praktikern haben wir eine Jahrtausende alte Kulturgeschichte zu verdanken, große Werke der Kunst und Wissenschaft, als auch politische Systeme und Weltkonzerne.

Einer der deutlichsten Unterschiede zwischen Introvertierten und Extravertierten besteht im Risikoverhalten. Es lässt sich auf genetischer Ebene nachweisen.
"Direktere Evidenz für die Bedeutung der Umweltheterogenität in der Evolutionsgenetik von Persönlichkeitseigenschaften ergibt sich aus der weltweiten Prävalenz persönlichkeitsrelevanter Allele. Ein gutes Beispiel ist hier das DRD4-Gen, welches mit Persönlichkeitstraits wie Extraversion und Neophilie in Verbindung gebracht wird (Ebstein, 2006). Die Prävalenz der verschiedenen Allele am DRD4-Genlokus variiert weltweit drastisch. Das bei risikofreudigen Extravertierten häufigere 7R-Allel ist z.B. in Europa und Amerika viel häufiger als in Asien (Chang et al., 1996). Eine genauere Betrachtung des weltweiten Verteilungsmuster unter anthropologischen Gesichtspunkten deutet laut Harpending und Cochran (2002) darauf hin, dass die Selektion gegen das 7R-Allel wirkt, wenn harsche Umweltbedingungen und knappe Ressourcen intensive Kooperation, enge Familienverbunde, stabile Paarbeziehungen und die Unterstützung der Kinder durch beide Eltern notwendig machen. Ist die Umwelt aber ressourcenreich und eher ungefährlich, so dass Kinder auch ohne viel elterliche Unterstützung überleben können, dann kommt es gewöhnlich eher zu Promiskuität und zu Wettbewerb zwischen Männern (Gangestad & Simpson, 2000). Unter solchen Bedingungen könnten die phänotypischen Effekte des 7RAllels den Reproduktionserfolg erhöhen."(Die Evolutionsgenetik der Persönlichkeit. Lars Penke, Humboldt-Universität zu Berlin, und International Max Planck Research School LIFE, Berlin, Jaap J. A. Denissen, Utrecht Universiteit, Geoffrey F. Miller, University of New Mexico, S. 30/31)

Reflexion und Melancholie


Es gibt diese sonderbaren Menschen, die scheinbar außerhalb der Zeit stehen, die als "aus der Zeit gefallen" belächelt werden. Sie leben in einem anderen Takt als die Herde, ihr Leben verläuft merkwürdig asynchron. Ein möglicher Grund dafür könnte einfach sein, dass diese Menschen derart hyperreflektiert sind, dass sie jedes Phänomen, jeden Trend, jede Nachricht rasend schnell verarbeiten, in einen größeren Kontext einordnen, durchanalysieren, eine Kosten-Nutzen-Abwägung machen, und während die Herde noch debattiert, lärmt und brüllt, haben sie sich bereits entschieden und einfach "weggeklickt". Lohnt nicht. Nächstes Thema. Diese Menschen sind mitnichten aus der Zeit gefallen, sie leben buchstäblich in der Zukunft. Jeder Nach-Denker ist immer auch ein Vor-Denker.

Besonders die melancholisch gestimmten, manche sagen auch leicht depressiven, reflektierten Menschen schätzen Chancen und Risiken genauer ein, sind realistischer. Es gibt Studien, die einen Zusammenhang nahelegen zwischen dem Ausbruch der Finanzkrise und dem hohen Prozentsatz von Bankern, die Antidepressiva einnehmen. Es gibt Studien, denen zufolge Menschen mit einer Depression schärfer denken, Probleme besser lösen können.
"Früher glaubte man, ein seelisch stabiler und gut funktionierender Mensch müsse sich so verhalten wie ein unbestechlicher Wissenschaftler, der Daten sammelt, um der Wahrheit so nahe wie möglich zu kommen, doch normale und seelisch gesunde Menschen machen sich normalerweise Illusionen. Dazu  gehört: eine unrealistisch positive Selbstbeschreibung, eine übertriebene Wahrnehmung der Möglichkeit, Einfluss zu nehmen, ein unrealistischer Optimismus. (...) Eine positive Selbstillusion ist jedoch nicht für alle gleichermaßen charakteristisch. Es gibt eine Gruppe, von Menschen die sich selbst realistischer sehen als andere: Menschen, die an einer leichten Depression leiden. Depressive erinnern sich besser und korrekter an negative Ereignisse als nicht-depressive; sie schreiben Mißerfolge korrekter ihren eigenen Fehlern zu und haben auch nicht die Tendenz, sich in guten Eigenschaften als überdurchschnittlich einzustufen."(Dr. Dietrich Klusmann, Wissensvemeidung und Selbsttäuschung, Manuskript, Universitätsklinik Eppendorf, Hamburg, S. 21/22)
Das ist das Problem: Hyperreflektierte können sich auf Dauer nicht selber etwas vormachen nach dem Motto. Wenn alles sinnlos erscheint, kann ich mir zumindest einreden, es gäbe noch Hoffnung, kann positiv denken, dann kommt, wie die Psycho-Gurus mir einreden wollen, der Erfolg von allein, denn was ist damit gewonnen, wenn ich mich weiterhin schlecht fühle, ich kann nur meine Haltung ändern, nicht aber die Welt (was wiederum eine ganz eigene Art von Fatalismus darstellt, wobei der "Erfolgreiche" meist einfach nur Glück hat, aber das darf in der Selbstbetrugsindustrie keine Rolle spielen).

Erschwerend kommt hinzu: Die extrem Reflektierten können sich den Dumpfbacken - ich nenne die "Normalen" jetzt in bewusst polemischer Absicht so - kaum noch verständlich machen. Ihre Beiträge müssen den Grobgestrickteren wirr erscheinen, unzusammenhängend – ironischerweise, denn gerade die Reflektierten erkennen ja die meisten Zusammenhänge. Sie scheitern aber regelmäßig in ihrem Bemühen an der Unmöglichkeit, in wenigen pointierten Sätzen ganze Kausalketten und Interdependenzen abzubilden. Sie scheitern aber eben auch an der Ignoranz der Masse. Hier findest sich ein anschauliches Beispiel von einem dieser Hyperreflektierten, der der Welt abhanden gekommen ist.

Wer heute Zeit zum Nachdenken hat, ist entweder arbeitslos oder krank, d.h. stigmatisiert, ausgegrenzt und daher bedeutungslos, oder er gehört zu den Superreichen, die Arbeit nicht mehr nötig haben. Aber diese letztgenannte Gruppe verspürt natürlich nicht den geringsten Leidensdruck, keinen Impuls zum Nachdenken, zum Hinterfragen. Nur wer keine Zeit hat, gehört heute per se zur Leistungselite, zum gesellschaftlichen Idealtypus.

Alles passt ins Bild: die unverhohlene Diskriminierung von älteren Arbeitskräften als low performer, ausgerechnet diejenigen, die über vernetztes Weltwissen, Weisheit und Erfahrung, verfügen, auf der Gegenseite das Buhlen um die Jugend, der Jugendkult, weil die Jungen sich besser mit imaginären Belohnungen, kurzfristigen Anreizen bestechen, ausbeuten und instrumentalisieren lassen. Alt, arm, krank, einsam, sozial ausgegrenzt und verachtet - das ist das Schicksal, das heute für die Nachdenklichen vorgesehen ist. 

Es hat einen evolutionären Sinn, dass es diese Warner, diese Kassandras gibt. Sonst wären sie als Phänotyp schon längst ausgestorben. Die meisten Staaten und Großunternehmen werden von Männern in mittleren Jahren geführt, die es sich und anderen noch mal zeigen wollen, blind für Gefahren und Risiken. Die extreme Abwehr von vernünftigen Einwänden entspringt entweder grandioser Selbstherrlichkeit oder einem tiefsitzenden Gefühl von Minderwertigkeit, das überkompensiert werden muss. Bloß keine Schwäche zugeben. Was kann es schaden, wenn man vor einer Entscheidung einmal auf die Langweiler hört? Natürlich nichts. Aber das können Egomanen und Narzissten nicht zulassen. Ihr brüchiges Selbstbild duldet keine Kritik. Jeden sachlichen Einwand, jedes Gegenargument, jeden Widerspruch fassen sie als eine gegen sie persönlich gerichtete Neidattacke auf. Die introvertierten, reflektierten Zeitgenossen gelten in der heutigen Extro-Welt als Feiglinge, Bedenkenträger, Langweiler, als Bremser, die nichts gebacken kriegen. Egomanen und Narzissten überschätzen ihre Fähigkeiten notorisch. Eine absolut unheilvolle Konstellation in einer Welt, die immer verletzlicher wird, weil immer vernetzter, immer instabiler: Kommunikation, religiöser Fundamentalismus, globale Finanzmärkte, Energieversorgung, Lieferketten.

In früheren Zeiten hatten die leisen Menschen noch Möglichkeiten, gehört, wahrgenommen zu werden. Jetzt nicht mehr. Jetzt reden sie gegen Wände. Deshalb werden die Töne schriller, hysterischer, wie man an der Klimadebatte ablesen kann.
»Hinter der Fassade wissenschaftlicher Distanziertheit legen die Klimawissenschaftler eine Stimmung kaum unterdrückter Panik an den Tag«, schreibt der australische Philosoph Clive Hamilton in seinem tief pessimistischen Klimabuch Requiem für eine Spezies. »Niemand ist bereit, öffentlich zu sagen, was die Klimawissenschaft uns mitzuteilen hat: Dass es zu spät ist, eine globale Erwärmung zu verhindern, die noch in diesem Jahrhundert die Welt radikal verändern wird. (...)
Es ist fraglich, ob die Menschheit fähig ist, gemeinsam auf die Bedrohung durch den Klimawandel zu reagieren. Wenn es nicht so ist, wenn wir dazu verurteilt sind – und kommende Generationen dazu verurteilen –, die Aufheizung unseres Planeten hinzunehmen, dann heißt das noch nicht, dass wir dieser Tatsache auch ins Auge sehen müssten. Schon immer haben Menschen Geschichten erfunden, um die Wirklichkeit erträglicher und ihre eigenen Handlungsweisen edler erscheinen zu lassen, als sie es sind. Das Zwei-Grad-Ziel ist eine solche Geschichte. (Die ZEIT, "Klimawandel. Der große Selbstbetrug", 13.10.2012)


Ich muss ganz offen zugeben: Mir zuliebe braucht keiner eine Geschichte zu erfinden, um die Selbstvernichtung der Menschheit erträglicher erscheinen zu lassen, denn sie ist vor dem Hintergrund der vorhandenen Potentiale, des vorhandenen Wissens und des realen Versagens, der Ignoranz der "Eliten" logisch und aus der Perspektive der nicht-menschlichen belebten Natur vernünftig und gerecht.

Als Jugendliche Ende der 70er Jahre habe ich mich mal bei meiner Vertrauenslehrerin nach einem Schülertreffen über Mitschüler beklagt, die fast die ganze Zeit Monologe gehalten, die anderen nicht zu Wort haben kommen lassen. Ich empfinde dieses Verhalten auch heute noch als geltungs- und selbstsüchtig. Die ernsthafte, also nicht ironische Antwort der Lehrerin war: Es kann nicht jeder so rücksichtsvoll sein wie du. Das war das erste Mal in meinem Leben, dass jemand meine Zurückhaltung lobenswert fand. Heute, über 30 Jahre später, bekomme ich als Feedback nach einem Grillabend von Freunden mit leisem Vorwurf zu hören: "Du warst ja eher still". Oder: "Du bist zwar schüchtern, aber trotzdem ganz nett". Danke auch, zu gütig. Wie hat man sich denn die Alternative vorzustellen? Dass alle auf einmal und durcheinander und aneinander vorbei reden, dass keiner mehr dem anderen zuhört? Die andere Alternative, nämlich dass sich die Selbstdarsteller und Laberköpfe vielleicht auch mal zugunsten der anderen zurücknehmen könnten, scheint ja wohl mittlerweile völlig außerhalb des Vorstellungsvermögens zu liegen, als reinste Zumutung empfunden zu werden. Allein an diesem Beispiel lässt sich das ganze Ausmaß des Wertewandels ablesen. Wir haben es hier tatsächlich mit einem handfesten Paradigmenwechsel zu tun.

Je mehr introvertierte, sensible, stille und hochbegabte Menschen resigniert auswandern, in die innere Emigration abtauchen, oder depressiv wegsterben, desto geringer für die noch übrig Gebliebenen, noch nicht kaputt Gemachten die Wahrscheinlichkeit, auf eine ausreichende Menge Gleichgesinnter zu treffen, mit denen gemeinsam man etwas ausrichten, als Korrektiv wirken könnte. Ein selbstverstärkender Prozess ist in Gang gekommen, der in den nächsten Jahren seine ganze Unwucht entfalten wird.


Tausend Antennen


Die Sensiblen fallen unter den heutigen Lebensbedingungen der Hochleistungsdoktrin, der Reizüberflutung und der zunehmenden gesellschaftlichen Verrohung früher durch das Raster, werden früher ausgemustert als die Dickfelligen. Aber sie sind eben zu allen Zeiten immer schon die Frühwarnsysteme von Gesellschaften gewesen, als Dichter, Denker, Künstler, Wissenschaftler, ab und zu, sehr selten auch als Konzern- und Staatenlenker. In einer hochriskanten historischen Phase ausgerechnet diese Menschen auszugrenzen, zu eliminieren, spricht Bände über das mentale und intellektuelle Niveau der Dumpfbacken, die die Welt regieren und unter sich aufgeteilt haben. Menschen wie Thomas Gottschalk, Bushido oder Stefan Raab, heute Helden der Nation, wären vor 100 Jahren als verrückt bewertet oder als Hofnarren, als Exzentriker milde belächelt worden. In Japan, China, Korea, Skandinavien, in Ländern, in denen auch heute noch vorwiegend introvertierte Menschen die Regeln gesellschaftlich akzeptierten Verhaltens prägen, wären sie bestenfalls geduldet. Der einzige Trost, wenn es denn einer ist, mag sein, dass es früher oder später jeden trifft. Jeden. Eine verwüstete, ausgebeutete und inhumane Welt unterscheidet nicht zwischen denen, die durch sie als erste untergehen und denen, die dazu noch applaudieren, blind für die Tatsache, dass sie sich selber ihre Lebensgrundlagen abgraben. 

Hochsensibilität ist vermutlich genetisch bedingt und beruht auf einer besonders ausgeprägten neuronalen Aktivität der Großhirnrinde und einer speziellen Funktionsweise des Thalamus. Die Bandbreite der Sinneswahrnehmungen ist signifikant höher als bei Nicht-Hochsensiblen. Die "tausend Antennen" der HSP's sind immer auf Empfang, kriegen wesentlich mehr mit als andere, die Sinneseindrücke sind wesentlich tiefer, "farbiger" und werden länger gespeichert.
"Die amerikanische Universitätsprofessorin und Psychotherapeutin Dr. Elaine N. Aron hat sich seit den 90er Jahren in langjähriger Forschungsarbeit eingehend mit dem Thema Hochsensibilität auseinandergesetzt und auch zahlreiche Bücher veröffentlicht. Sie hat für hochsensible Menschen den Begriff „Highly sensitive person“ (HSP) geprägt. Die Abkürzung wird mittlerweile auch im deutschen Sprachraum verwendet. Ihre Erkenntnis: 15–20 % der Menschen (gleichermaßen Männer wie Frauen) gehören zu der Gruppe der Hochsensiblen. Elaine Aron, selbst hochsensibel, plädiert für ein neues Selbstbewusstsein der HSP. Schließlich verfügen sie durch ihre besondere Wahrnehmung über eine Reihe wertvoller natürlicher Begabungen und Fähigkeiten: große Detailwahrnehmung, Abstraktionsvermögen, übergreifendes Denken, Feinfühligkeit, ausgeprägte Intuition, Sinn für Ästhetik, Einfühlungsvermögen …(...) Es sind besonders die Hochsensiblen, die ausgesprochen verantwortungsbewusst, umsichtig, gewissenhaft und zuverlässig sind, die integrativ wirken, die sich für mögliche Auswirkungen von Handlungen interessieren, die sich mit viel Idealismus für Mitmenschlichkeit, eine Werteorientierung in der Gesellschaft und eine heilere Welt einsetzen." (http://www.coaching-fuer-hsp.de/hochsensibilitaet-verstehen/)
Wir - und hier sage ich bewusst wir - sind da. Wir sind eine Minderheit, (was uns jeden Tag aufs Neue schmerzlich bewusst wird) , aber wir sind trotzdem noch eine statistisch nicht zu vernachlässigende Größe. Wir sitzen fassungslos vor dem Fernseher, lesen mit schreckgeweiteten Augen die News, wir schütteln den Kopf und ringen nach Worten angesichts des um sich greifenden Flächenbrands. Man sieht uns nicht, man hört uns nicht. Manche haben resigniert. Sind die anderen um uns herum wirklich nicht in der Lage, Zeichen und Signale zu deuten, Zusammenhänge zu erkennen und zu überprüfen, zuzuhören, Korrektive als solche wahrzunehmen, Einwände zu verarbeiten, Persönliches von der Sachebene zu trennen, ihre Scheuklappen abzulegen, über den Tellerrand zu schauen, ihre eigenen kleinkarierten egoistischen Interessen einmal in den Hintergrund zu stellen, die Folgen ihres blinden Wütens einzuschätzen oder überhaupt nur einen Gedanken an die Nachwelt zu verwenden? Oder wollen sie nicht?

Es ist denkbar, dass diese Minderheit von Warnern eine neue Stufe in der Evolution des Menschen darstellt. Sie hat andere Fähigkeiten als die derjenigen, die mit der Keule zuschlagen, bevor der andere zuschlagen kann. Sie denkt über die Auswirkungen ihres Handelns nach. Sie interessiert sich für abstrakte Zusammenhänge. Es wird ihr nicht mehr genug Zeit gegeben, um sich zu entwickeln, um korrigierend einzugreifen.

Zu schlau für diese Welt


In einem Nachruf auf den Programmierer Aaron Swartz, der sich im Januar 2013 im Alter von 26 Jahren umgebracht hat - wieder einer weniger von den Unersetzlichen -, heißt es am 14.01.2013 auf ZEIT online:
"Es ist bei brillanten Menschen oft schwer zu sagen, ob sie arrogant sind, oder ob es für die weniger brillanten unter uns einfach nur danach aussieht. "
Allein dieses Zitat offenbart die ganze grotesk verengte Wahrnehmung, der sich Hochbegabte ihr Leben lang ausgesetzt sehen. Swartz hat in 26 Jahren mehr geleistet und erreicht als andere in ihrem ganzen Leben nicht. Von mir aus dürfen er und andere seines Kalibers so arrogant sein wie sie nur wollen  -  wenn ihre Arbeit zu etwas Gutem für den Rest der Menschheit beiträgt, was soll's? Wo ist das Problem? Aber das ist das Fatale für die Hochbegabten in heutigen Zeiten: Zu viele Neider, zu viele Mittelmäßige, zu wenig Menschen auf Augenhöhe, mit Rückgrat und Charakter, die die Brillanten stützen können. Denn Unterstützung braucht jeder. Und so kommt es, dass die letzten brillanten Köpfe aussterben, untergehen, quasi ganz von selbst. Platt gemacht, zum Abschuss freigegeben von der bornierten Masse. Hinzu kommt: Ausnahmebegabungen wie Swartz wachsen nicht einfach nach wie Äpfel an einem Baum. Sie hinterlassen eine Lücke, die nicht mehr geschlossen  werden kann. Und irgendwann ist die Kritische Masse der Mittelmäßigen erreicht - ich denke, in Deutschland ist dieser Punkt wegen des jahrzehntelangen Brain Drains bereits überschritten -, so dass Hochbegabungen als solche gar nicht mehr erkannt werden können, weil es dazu eben auch eines Mindestlevels an Intelligenz und Reflektiertheit bedarf. Wie viel Potential an Problemlösungskompetenz, an analytischem Tiefgang, an Kreativität und Humanität dabei bereits in die soziale Isolation (das ist bereits ein nicht-gelebtes Leben) oder in den Tod getrieben wurde, ist nicht abzuschätzen. Reflektierte Kommentatoren des Swartz-Nachrufs erkennen die Tragik dieses Hochbegabten-Schicksals:

Scanner und Renaissance-Menschen


Die amerikanische Autorin Barbara Sher hat in ihren Büchern wiederholt die von ihr so genannte "Scanner-Persönlichkeit" ins Scheinwerferlicht gerückt: Menschen mit angeborenen vielseitigen Interessen und Begabungen, die ihr Leben lang offen und neugierig sind auf neues Wissen, auf neue Erfahrungen, auf Dinge, die sie noch nicht kennen, die sie ausprobieren müssen. Vor wenigen Jahren noch waren solche Leute auf Partys und sonstigen gesellschaftlichen Anlässen besonders beliebte Gesprächspartner, weil sie buchstäblich zu jedem Thema etwas Interessantes zu erzählen hatten und weil sie jedem anderen Gast, auch dem verschlossensten Sonderling, aufrichtiges Interesse für dessen Arbeit entgegenbringen konnten. Und soweit ich es beurteilen kann, gehörten diese Menschen durchgängig in allen vergangenen Epochen zur kulturellen Elite ihrer Zeit.

Es liegt auf der Hand, dass solche Scanner- oder "Renaissance-Menschen" im heutigen Ausbildungs- und Arbeitsmarkt, der auf eindimensionale Schmalspur-Lebensläufe, auf stark automatisierte, hochspezialisierte Tätigkeiten zugeschnittenen ist, verspottet ("kann sich nicht entscheiden"), misstraurisch beäugt ("Blender"), oder sogar als therapiebedürftig stigmatisiert werden (Aufmerksamkeitsdefizitstörung). Ich sag's mal so unverblümt wie möglich: Es ist hier, sehr sehr viel Neid und Missgunst im Spiel. In Wirklichkeit sind Scanner vollkommen ok, so wie sie sind, und eine absolute Bereicherung. Die anderen, Deformierten hingegen haben sich dem systemimmanenten Defizit der herrschenden Expertenkultur unterworfen und angepasst, nämlich der frühzeitigen Festlegung und lebenslangen (Zwangs)beschäftigung mit einem einzigen Gebiet und der daraus resultierenden Betriebsblindheit - alles nur, um Arbeitskräfte austauschbar, berechenbar, erpressbar zu machen, um Ausbildungspläne und Studiengänge konzentrierter, enger, kostengünstiger zu gestalten. Man muss jeden Nicht-Scanner bedauern. Wie viel eigenes unentdecktes Potential, wie viel Kreativität diese Menschen verkümmern lassen, ist nicht auszumalen.

Ignoranz der Masse


Wie kann man von etwas, das man selber nie, noch nicht mal ansatzweise, erfahren oder kennen gelernt hat, behaupten, es sei überflüssig oder unwichtig? Nun,einige Menschen haben damit offensichtlich kein Problem. Einem "normalen" Menschen die Wahrnehmungs-Tiefenschärfe eines Hochsensiblen erklären zu wollen, oder die Glücksgefühle, die Introvertierte bei ihren einsamen gedanklichen Tauchgängen empfinden können, den Reichtum und die Frische, die vielbegabte Scanner sich jederzeit in ihr Leben holen können, hieße einem Blinden die Farben zu erklären, einem Gehörlosen die Musik. Das ist der Grund für die heutige Gleichgültigkeit und Geringschätzung angesichts dieser Phänomene.

Ein Leben als Hochsensible/r ist ein Leben mit lidlosen Augen, ein Leben mit tausend Antennen, die ständig auf Empfang geschaltet sind. Ein Leben für diese Menschen mit ihrem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn ist in diesen Zeiten eine Dauerdemütigung, eine permanente Verletzung ihrer Wertvorstellungen, ein täglicher Schlag ins Gesicht. Wer sich heute als Introvertierte/r outet, muss damit rechnen, dauergemobbt zu werden, und ein Leben als Multi- oder Hochbegabte/r, besonders als Frau im Patriarchat und in der Mediokratie Deutschlands, ist die Hölle auf Erden schlechthin.

Ich sage es einmal so direkt wie nur möglich: Es ist eine unerträgliche Dauerzumutung, eine Qual, eine Folter, diesem schwachsinnigen Geblubber zuhören zu müssen von Menschen, die zwanghaft alles und jeden und jede auch noch so banale Aktion in ihrer unmittelbaren Umgebung kommentieren müssen, weil sie sich gern reden hören, weil sie Schweigen und Stille nicht ertragen können; bornierte Dumpfbacken, die die kostbare Lebenszeit und Aufmerksamkeit anderer schamlos ausnutzen, indem sie eine völlig irrelevante Null-Aussage nach der anderen loslassen; eitle Selbstdarsteller, die ständig dazwischen quatschen, weil sie es nicht ertragen, einmal für drei Minuten nicht im Mittelpunkt zu stehen; Menschen ohne jede Spur von Selbstdistanz und Reflexionsfähigkeit, die deshalb ständig ihre eigenen Defizite auf andere projizieren müssen; Halbaffen, die in jeder Hinsicht so ordinär, so retardiert, so primitiv sind, dass jeder andere oberhalb dieses Levels sich bereits nach kurzer Zeit in deren Nähe körperlich und seelisch besudelt fühlt; Nervensägen, die eine so grauenhafte Stimme und Diktion haben, dass sie anderen fast körperliche Schmerzen bereiten; penetrante Trampeltiere, die andere mit ihrer Gossen- und Fäkalsprache, ihren unerträglichen Tischmanieren permanent belästigen und es noch nicht einmal bemerken; selbstverliebte Egozentriker, die so dickfellig sind, dass sie es noch nicht mal merken würden, wenn direkt neben ihnen jemand am plötzlichen Herztod stirbt; Dummbratzen, die ein derart schlechtes Gedächtnis haben, dass sie es nicht merken, wenn sie einem innerhalb von 30 Minuten zweimal dieselbe Banalität präsentieren, als ob es sich dabei um eine weltbewegende Nachricht handeln würde; Vollidioten, die noch nie in ihrem Leben einen einzigen eigenen Gedanken im Kopf gehabt haben, sondern alles nachplappern müssen, was ihnen andere vorkauen; feige und rückgratlose Herdentiere, die sich immer erst vorher vergewissern müssen, dass ihre Meinung Gruppenkonsens ist, bevor sie sich trauen, ihren völlig überflüssigen Senf dazugeben; Leute, die so strunzdumm sind, dass sie einfachste Kausalbeziehungen nicht begreifen.

Hochbegabte und Hochreflektierte müssen jeden Tag ihres Lebens eine ungeheure Anpassungsleistung vollbringen und ein Dauerbombardement an Frustrationserlebnissen, an Unverständnis, Ablehnung und Missgunst verarbeiten, was keiner der Normalos jemals auch nur annähernd nachvollziehen kann, sie müssen ein Ausmaß an Duldsamkeit und Nachsicht aufbringen, die niemand außer ihresgleichen zu würdigen weiß.

Eines sollten wir klar stellen: der "Erfolglose" kann sehr gut ohne die "Erfolgreichen" auskommen, und wahrscheinlich besser ohne als mit ihnen. Der Erfolgreiche aber braucht die Loser, die Erfolglosen, die Fußabtreter, die Frustventile und Trittsteine, auf deren Kosten er sich profilieren, seine Geltungssucht befriedigen kann, er ist zwingend auf sie angewiesen, auf sein Publikum, das ihn bejubelt.

Der gesellschaftliche Zwang zur Doppelverdiener-Ehe, der Zwang, Kleinkinder in Kitas abzugeben, bedeutet Horror für introvertierte, hochsensible Kinder, eine regelrechte Traumatisierung. Die Diffamierung der Vollzeitmutter und der Elternzeit-Väter, das Zwingen der Mütter in den Job dient einzig und allein dazu, den Arbeitskräftepool gewaltsam zu erhöhen, um dadurch Druck auf die Lohnentwicklung auszuüben und das Heer der Arbeitssuchenden ausreichend groß zu halten. An die Familien, an die Kinder und deren Entwicklung denkt keiner. Hier sollen passgenaue, extravertierte, teamfähige, durchsetzungsstarke Mutanten für die Wirtschaft erzeugt werden. Wer sich nicht anpasst, wird als lebensunfähig aussortiert.

Selbst die für Introvertierte und Sensiblen dringend benötigten Therapieplätze gehen an die Hemdsärmeligen:
"Michael Welschehold bestätigt: »Nicht jeder, der sich ausgebrannt und erschöpft fühlt, ist auch im engeren Sinne psychisch krank und behandlungsbedürftig.« Oft brauchten diese Menschen eher vielfältige Lebenshilfe als eine Analyse oder Medikamente. Sie nehmen den Schwerkranken die Plätze weg. Offensichtlich passen also die Seelenlage der Nation, deren öffentliche Wahrnehmung und die Konzepte, sie zu stabilisieren, nicht mehr zusammen – auf Kosten der Schwächsten. (...) In so einem Klima werde den arbeitslosen und ärmeren Menschen umso mehr unterstellt, sie seien selbst an ihrer seelischen Erkrankung schuld, schreiben die Psychologin Irene Kühnlein und der Wirtschaftssoziologe Gerhard Mutz in einer Studie über den Wandel der Psychotherapie." (Die Zeit, Coach oder Couch, 05.07.2012)
Wie praktisch für unsere mächtigen Erfolgsmenschen. Der Feind, das Korrektiv, das Rettende inmitten des Mittelmaßes, der Borniertheit, der Blindheit, der Grausamkeit vernichtet sich selber. Menschen mit Idealen sind den anderen umso unerträglicher, je größer die Kluft zwischen hoffnungsloser Realität und Ideal ist. Früher galten diese Außenseiter  als weise, heute als Anomalie, als krankes Geschwür, das entweder wegtherapiert oder seiner Selbstvernichtung überlassen wird.

Introvertierte, Hochsensible und Multi- und Hochbegabte, vielfach interessierte Renaissance-Menschen, Asperger und sonstige "Sonderlinge" aller Länder, ziehen wir uns in ein Kloster zurück, schauen wir amüsiert zu, wie sie sich erst schadenfroh die Hände reiben, dann allmählich panisch werden, weil die Realität ihnen immer mehr zu Leibe rückt, weil man Fakten nur bis zu einem bestimmten Punkt verleugnen kann, wie sie sich dann mit dem Rücken zur Wand gegenseitig zerfleischen werden. Lachen wir über die Anführer der Lemminge, klatschen wir Beifall, wenn die ersten über die Klippe stürzen. Was geht es uns an? Wir gehören ja nicht mehr dazu. Wir sind erlöst von all dem Schmutz, dem Leid, der Ungerechtigkeit, der sinnlosen Zerstörung, den Dumpfbacken, die sich als Herrscher der Welt wähnen. Wir lachen nur und rufen "Ihr Opfer!", so wie sie einst uns verhöhnt haben.


(erstellt Februar 2013, Update September 2014)

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